Neues Jahr, neues Glück – viele Menschen hegen den Vorsatz, ausgeglichener und zufriedener leben zu wollen. Allerdings geraten die meisten Vorhaben schon Mitte Januar wieder in Vergessenheit. Sich seinem persönlichen Alltagstrott hinzugeben ist oftmals bequemer, als seine Lebensweise dauerhaft umzukrempeln. Dr. med. Steffen Häfner, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und ärztlicher Direktor der Klinik am schönen Moos, erklärt: „Bereits kleine Veränderungen und ein wenig mehr Achtsamkeit steigern das persönliche Wohlbefinden vieler Menschen. Gesunde Routinen können die mentale Gesundheit stärken, häufig auch ohne großen Aufwand.“
1. Weniger Stress
Der Spagat zwischen Job, Familie, Freizeitaktivitäten und Erledigungen führt häufig zu langen To-do-Listen und Anspannung im Alltag. Trotzdem muss sich niemand seinem Stress schutzlos ergeben. Dagegen hilft, das Gefühl der Entspannung regelrecht zu trainieren. Dr. Häfner empfiehlt: „Stressgeplagte sollten täglich feste Pausen von fünf bis zehn Minuten einlegen. Entgegen dem allgemeinen Irrglauben kostet es nicht zwangsläufig viel Zeit, innerliche Ruhe zu verspüren. Vor allem die Regelmäßigkeit des Rituals ist entscheidend. Eine feste Tageszeit, beispielsweise nach dem Mittagessen, erleichtert dies in der Regel.“ Damit sich die Stresshormone in den Ruhephasen wieder regulieren, steht ein breites Spektrum an Methoden zur Verfügung. Dazu zählen unter anderem Meditation, Atemübungen, autogenes Training oder Yoga. In besonders akuten Situationen können einfache Tricks wie das achtsame und ruhige Zählen bis zehn das Gehirn auf andere Gedanken bringen und die Stressspirale im Körper stoppen.
2. Mehr Bewegung
Sport macht glücklicher, denn dabei werden die Glückshormone Dopamin, Serotonin und Endorphin ausgeschüttet. Nicht nur aus körperlicher Sicht, sondern auch für die mentale Gesundheit ist regelmäßige Bewegung also wichtig. Dr. Häfner betont: „Wer kann, sollte möglichst zu Fuß oder per Rad zur Arbeit gelangen. So lässt sich Notwendiges mit Nützlichem verbinden und das persönliche Wohlbefinden steigern.“ Eigens entwickelte Gehmeditationen, die sich über das Handy abspielen lassen, helfen zusätzlich dabei, jeden Schritt ganz bewusst wahrzunehmen und damit nebenbei gelassener in den Tag zu starten.
3. Bildschirmzeit reduzieren
Obwohl die negativen Auswirkungen hoher Bildschirmzeit allseits bekannt sind, fällt es vielen Smartphone-Besitzern schwer, ihr Handy zur Seite zu legen. „Häufig überwiegt die Angst, vermeintlich Wichtiges in Chats und auf sozialen Medien zu verpassen. Unterbewusst sorgt das für ein permanent hohes Stresslevel“, weiß Dr. Häfner. Um tatsächlich mehr Zeit offline zu verbringen, sollten Familie und Freunde vorab über das Vorhaben Bescheid bekommen. So lassen sich Missverständnisse vermeiden, falls Nachrichten zukünftig länger unbeantwortet bleiben. Außerdem hilft es, Orte und Zeiten mit konsequentem Smartphone-Verbot festzulegen, wie beispielsweise das Schlafzimmer oder beim Essen. „Klare Regeln erleichtern den Ausstieg aus der Online-Falle“, verdeutlicht der Experte.
4. Hilfe holen
Sich seiner mentalen Gesundheit anzunehmen, stellt ein gutes Vorhaben dar – nicht nur nach Neujahr, sondern generell. Erst wenn das eigene Wohlbefinden in den Fokus rückt, lässt es sich auch stärken. Neben guten Tipps und Tricks für den Alltag benötigen einige Menschen aber größere Unterstützung. Dr. Häfner erklärt: „Der erste Schritt auf dem Weg zur Besserung ist meist ein vertrauensvolles Gespräch mit Familie und Freunden. Wenn Symptome wie Niedergeschlagenheit oder Antriebslosigkeit aber über mehrere Wochen anhalten, sollte zusätzlich professionelle Hilfe hinzugezogen werden.“
Weitere Informationen unter www.klinik-a-s-moos.de
©Klinik am schönen Moss
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